Wespen­bekämpfung und Wespennester entfernen in Nürnberg

Wespen haben einen Nutzen. Bis zu 3.000 Kleintiere (Spinnen, Raupen, Blattläuse etc.) verzehrt ein mittleres Wespenvolk täglich und trägt damit zur Schädlingsregulierung in Garten und Natur bei. Außerdem sind sie sehr aktiv bei der Blütenbestäubung. Da Wespen zudem nicht auf Konfrontation mit Menschen aus sind, ist fraglich, ob eine Wespen­bekämpfung zwingend notwendig ist.

Unsere Antwort: Wenn Menschen oder andere Tiere gefährdet sind, ist sie unbedingt empfehlenswert. Und das trifft regelmäßig besonders auf die folgenden Gruppen zu:

1. Allergiker: Rund 4 Mio. Einwohner Deutschlands sind von einer Allergie gegen Insektengift betroffen. In schweren Fällen bewirkt ein Wespenstich bei ihnen einen anaphylaktischen Schock, der lebensbedrohlich sein kann.
2. Kinder: Besonders kleine Kinder sind betroffen. Wespen werden übersehen und geraten beim Essen oder Trinken in den Mund. Wenn sie zustechen, ist das lebensgefährlich. Oder Kinder reizen die Insekten mit schreckhaften Bewegungen. Sie schätzen häufig Gefahren falsch ein und handeln impulsiv.

    

3. Katzen und Hunde: Aus Neugier, Jagdinstinkt oder Spieltrieb werden Wespen gejagt und verschluckt. Diese stechen dann in Rachen und Gaumen, was eine Erstickung verursachen kann.

Von Rechts wegen dürfen Sie nicht einfach Maßnahmen gegen Wespen ergreifen, denn diese sind als wild lebende Tiere durch § 39 (1) des Bundesnaturschutzgesetzes geschützt. Dort heißt es: Es ist verboten, wild lebende Tiere mutwillig zu beunruhigen oder ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu töten.

Ein Wespennest zu entfernen erfordert also nach dieser Vorschrift einen „vernünftigen Grund“. Ein solcher liegt zum Beispiel vor, wenn eine der drei beschriebenen Risikogruppen – Allergiker, Kinder oder Haustiere – involviert ist. Auch die fundamentale Beeinträchtigung der Bausubstanz oder notwendige Bauarbeiten, die nicht aufschiebbar sind, kommen als Argument grundsätzlich in Betracht.

Es gibt aber noch einen erweiterten Schutz für „besonders geschützte Arten“ in § 44 (1). Diese dürfen in keinem Fall getötet werden. Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe, die am häufigsten das Ziel einer Bekämpfung sind, gehören jedoch nicht dazu. Anders ist es bei Bienen, Hummeln, Hornissen und auch diversen anderen Wespenarten. Man sollte sie zuverlässig auseinanderhalten können, denn die Geldbußen bei Verstößen gegen den Artenschutz sind enorm hoch. Einem Schädlingsbekämpfer unterläuft bei den Arten selbstverständlich keine Verwechslung, Laien kann das aber durchaus passieren.

Wenn Sie einige Verhaltensregeln beachten, können Sie Wespen auf Distanz halten. Dabei ist es besonders wichtig, den Geruchssinn der Insekten nicht durch attraktive Düfte zu reizen.

Tipps zur Verhinderung des Nestbaus

• Halten Sie Gartenhäuser, Gartenschränke und jegliche Behältnisse gut verschlossen.
• Räumen Sie altes Holz fort.
• Verschütten Sie Zugänge zu Erdhöhlen.
• Benutzen Sie regelmäßig Ihre Rollläden.

Tipps gegen Wespen im Innenraum

• Verschließen Sie Essen und Trinken immer sorgfältig.
• Auch Raumdüfte und Putzmittel können die Tiere durch ihren Geruch anziehen.
• Statten Sie Ihre Fenster mit schützenden Fliegengittern aus.

Tipps gegen Wespen im Außenbereich

• Nach Mahlzeiten auf Balkon oder Terrasse sollten Sie sofort den Tisch abräumen.
• Achten Sie darauf, dass Mülltonnen geschlossen sind und kein Müll herumliegt.
• Sammeln Sie Fallobst ab.

Tipps gegen Wespenstiche

• Verschrecken und reizen Sie Wespen nicht durch hektisches Fuchteln oder Schlagen.
• Intensive Parfüms und Kosmetika locken Wespen an: Setzen Sie diese sparsam ein.
• Bevorzugen Sie helle gegenüber bunter Kleidung.
• Achten Sie auf Händewaschen nach jeder Mahlzeit, putzen Sie Kindern auch jedes Mal den Mund ab.
• Gehen Sie nicht zu nahe an das Wespennest und fassen Sie es nicht an.